Die Referentin schildert, dass Verheißungen (schöne neue smarte Welt) und Ängste (die Nerven liegen blank bezüglich einer Übernahme durch Roboter) unser Verhältnis zu Künstlicher Intelligenz prägen. Sie beschreibt, was ihrer Ansicht nach Verwirrungen hervorruft: Science Fiction, Anthropomorphismus (Übertragung menschlicher Eigenschaften auf Maschinen) und der Glaube an Autorität. Während Anwender*innen sich fragen: Können Maschinen denken? ist das laut Referentin den Forscher*innen eigentlich relativ egal. Sie sind damit befasst, konkrete Anwendungen zu erproben.
Manuela Lenzen stellt fest, dass Künstliche Intelligenz nicht klar definiert ist und dass „lernenden Systeme“ heute gemeinhin als KI die bezeichnet werden. Zur Sprache kam, was die Neuronale Netze können und wo ihre Grenzen liegen. Sie funktionieren nur in Bereichen, für die es genügend Daten gibt, lernen ansonsten falsch und entwickeln Vorurteile, wenn sie nicht mit genügend Datenmaterial versorgt sind.
KI wird laut Manuela Lenzen nicht überschätzt, nicht unterschätzt, sondern falsch eingeschätzt. Die Allgemeine Intelligenz (AGI) – die lernenden Systeme - sind extrem spezialisiert. Sie lösen Probleme (nur) in fest umrissenen Bereichen. Das können sie mitunter besser als Menschen. Ihnen fehlt allerdings die Flexibilität, über die Menschen verfügen und die gebraucht werden, wenn es gilt Situationen zu erfassen und zu reagieren.
Lernende Systeme sind, so Manuela Lenzen, weit entfernt davon, ein Auto außerhalb der Teststrecke autonom, verkehrssicher zu steuern.
Kleinen Erleichterungen im Haushalt durch KI und Unterstützung bei körperlich belastenden Abläufen in der Produktion, stehen große Herausforderungen wie Überwachungsmechanismen, die Aushöhlungen demokratischer Errungenschaften, die gezielte Wahlmanipulation, eine Generierung immer perfekterer Fakes und autonome Waffensysteme gegenüber.
Auf die Frage, wie die Privatsphäre vor Ausspionierung zu schützen ist, ob staatliche Regulierungen eine Option darstellen, sieht Manuela Lenzen den Zeitpunkt verpasst. Das meiste sei im Prinzip bereits gesammelt und außerhalb nationaler Kontrolle.
Susanne Schütte (Frauenzentrum Laatzen)