Anne-Klein-Frauenpreis 2024 an Yuliya Sporysh
Berlin, den 8. Dezember 2023
Der Anne-Klein-Frauenpreis geht 2024 an die ukrainische Feministin und Frauenrechtsaktivistin Yuliya Sporysh. Die Soziologin gründete 2019 in Kyiv die Nicht-Regierungs-Organisation „Girls“, zunächst mit dem Ziel, sich für Sexualaufklärung und Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt einzusetzen. Bis heute ist sie deren Leiterin. Mit dem russischen Überfall auf ihr Land haben sich die Aufgaben ihrer Organisation vervielfältigt – eine Herausforderung, die Yuliya Sporysh beherzt bewältigt.
Die Juryvorsitzende Dr. Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, begründet die Entscheidung für Yuliya Sporysh:
„Wir sind besonders davon beeindruckt, dass sie sich selbst in Kriegszeiten für die Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft und ihre Führungsrolle einsetzt. Yuliya wirkt aktiv vernetzend und wertschätzend innerhalb der ukrainischen Frauenbewegung, um andere Frauen, kleinere Nichtregierungsorganisationen und Basisinitiativen zu stärken.“
Aus Sicht der Jury zeichnet sich Yuliya Sporysh darüber hinaus dadurch aus, dass sie sich im festen Glauben an eine bessere Zukunft für eine feministische Nachkriegsordnung der Ukraine und für einen geschlechtersensiblen Ansatz beim Wiederaufbau der Ukraine einsetzt. Sie nimmt regelmäßig an nationalen und internationalen Konferenzen und Veranstaltungen teil, um die Bedeutung der Einbeziehung von Frauen in den Wiederaufbau hervorzuheben (z. B. bei der UN Women-Konferenz in New York im März dieses Jahres oder der Women Deliver-Konferenz in diesem Jahr in Ruanda). In der Ukraine selbst ist sie Mitglied des Lenkungsausschusses der Plattform der humanitären Nicht¬regierungsorganisationen. Das Hauptziel der Plattform ist es, die Stimmen der ukrainischen Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zu verstärken und Korruption zu verhindern um sicherzustellen, dass die der Ukraine zugewiesene internationale finanzielle Unterstützung so effizient und gerecht wie möglich verteilt und eingesetzt wird.
Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Heinrich-Böll-Stiftung Frauen, die mutig und hartnäckig für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung eintreten. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis wird bei einem Festakt am Abend des 1. März 2024 in Berlin überreicht. Die Jurybegründung, eine Kurzbiografie und Fotos der Preisträgerin zum kostenfreien Download finden Sie hier.
Kontakt:
Ulrike Cichon
T 030-285 34-112
E-Mail cichon@boell.de
Dieser Artikel erschien zuerst hier: www.boell.de