Hier verlinken wir exemplarisch beispielhafte Initiativen in Niedersachsen.
Für Menschen, die konkret helfen wollen, bietet es sich vor allem an, in der eigenen Stadt oder im eigenen Dorf bei Geflüchteten direkt nachzufragen, welche Unterstützung benötigt und überhaupt gewünscht ist. Darüber hinaus gibt es zahlreiche politische Gruppen, die im Interesse von Geflüchteten tätig sind oder sich in öffentliche Debatten einmischen.
Der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. hat (bereits 2019) eine kleine Auswahl von Initiativen in Niedersachsen gesammelt, bei denen sich Menschen beteiligen oder nachfragen können, wo ein Engagement möglich ist. Begegnungen und Austausch mit Geflüchteten helfen dabei, Vorurteile abzubauen, und schaffen gegenseitiges Vertrauen. Alle, die sich in ihrer Stadt oder ihrem Dorf engagieren möchten oder einfach nur mitmachen wollen, wenden sich am besten an bereits bestehende Strukturen der Flüchtlingsarbeit - diese können sicher die hilfreichsten Hinweise auf ansässige Initiativen geben.
Beispielhafte Initiativen in Niederachsen
Diese nachfolgende unsortierte Sammlung steht exemplarisch für zivilgesellschaftliche Initiativen, die Geflüchteten gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen wollen und erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle, die bei einer beispielhaften Initiative in Niedersachsen aktiv sind, die hier unbedingt auch genannt werden sollte, schreiben gerne an webredaktion@slu-boell.de.
Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN e.V.) betreibt Psychosoziale Zentren (PSZ) in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück. Hier bietet es Offene Sprechstunden sowie einzel- und gruppentherapeutische Angebote für Erwachsene, Kinder und Jugendliche an. Die Gespräche finden in der Regel mit Hilfe von Dolmetschenden statt, aber auch durch muttersprachliche Psycholog*innen aus verschiedenen Herkunftsländern. Außerdem bietet das Netzwerk telefonische Beratung (u.a. für Lehr- und Fachkräfte, Ehrenamtliche) sowie Schulungen und Fortbildungen an. Hier ist eine Übersicht mit den Sprechzeiten der Standorte: https://www.ntfn.de/sprechzeiten/
In Bispingen findet sich das Projekthaus von Aproto. Der Verein APROTO e. V. – Aktionen und Projekte pro Toleranz – steht mit vielfältigen und bundesweiten Aktivitäten und Projekten für Offenheit und Neugier im Umgang zwischen unterschiedlichen Traditionen, Kulturen und Religionen sowie für einen lebendigen Dialog der Generationen, für Inklusion, Völkerverständigung und Demokratiebewusstsein.
Eine wichtige Säule der Arbeit der Refugium Flüchtlingshilfe bildet die Flüchtlings- und Migrationsberatung für Geflüchtete und Migrant*innen aus Braunschweig. Auch im Landkreis Wolfenbüttel und Landkreis Helmstedt bietet die Flüchtlingshilfe Beratung an. Außerdem ist der Verein aktiv im Bereich der Öffentlichkeits- und Projektarbeit, indem er u. a. Fortbildungen zum Thema „Flucht und Asyl“ anbietet.
Lebenswege begleiten e. V. in Bruchhausen-Vilsen bietet Unterstützung bei Asylbegleitung und Sprachkursen, der Integration in Arbeit aber auch in einer Fahrrad- oder Schneiderwerkstatt sowie in Kochkursen. Informationen finden sie hier.
In der Samtgemeinde Land Hadeln bietet das Diakonische Werk Cuxhaven-Hadeln Beratung und Unterstützung für Flüchtlinge in Cadenberge an.
Die Plattform papiere-fuer-alle bildet einen Knoten im antirassistischen Netzwerk Göttingens. Hier finden sich Kontakte zu verschiedenen Initiativen und Beratungseinrichtungen, darunter dem Lampedusa-Bündnis, dem Flüchtlingcafé, der Bürger*Asyl-Gruppe oder dem refugee-network.
Beratung u. a. in Fragen des Asylverfahrens, aber auch des Arbeits- und Sozialrechts, sowie des Sprachkursangebots, der beruflichen Orientierung und Einbürgerung findet sich in Göttingen außerdem im Migrationszentrum.
Die Internationalen Gärten e.V. Göttingen sind Orte, wo Geflüchtete, Migrant*innen sowie deutsche Familien Beziehungen aufbauen und durch interkulturelle Zusammenarbeit positive Beispiele für Völkerverständigung und wechselseitige Integration geben.
In Niedersachsen finden sich mehrere Refugee Law Clinic Initiativen u. a. in Göttingen, Hannover und Osnabrück. Die gemeinnützigen Vereine der “Refugee Law Clinic” setzen sich aus Studierenden sowie wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen der Rechtswissenschaft zusammen und bieten Geflüchteten eine kostenlose Rechtsberatung. Mitmachen können alle, die in der Rechtsberatung tätig werden können sowie diejenigen, die im Orga-Team helfen möchten.
Der Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V. – kurz UFU – hilft geflüchteten Menschen bei einem erfolgreichen Start in Hannover. Seit April 2013 bietet er konkrete Hilfe vor Ort und unterstützt Ehrenamtliche in den diversen Nachbarschaftskreisen bei ihrer Arbeit. Außerdem versucht er immer wieder, Nothilfe in besonders schwierigen Situationen zu organisieren.
kargah e.V. ist ein Verein für interkulturelle Kommunikation sowie Flüchtlings- und Migrationsarbeit in Hannover-Linden. Die Angebote reichen von der Beratung Asylsuchender bis hin zu Kulturangeboten wie Ausstellungen.
Auch die IIK – Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V. ist in Hannover-Linden angesiedelt und bietet Unterstützung und Beratung für Migrant*innen und Geflüchtete sowie interkulturelle Freizeitangebote für Menschen ab 55 Jahren, vielfältige Workshops und Bildungsangebote für Geflüchtete, Migrant*innen und Einheimische, sowie Deutschkurse auf dem Niveau A0 bis A2 an.
Unter-Einem-Dach e.V. bietet Menschen auf Ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben Berufsorientierungspraktika im Handwerk (Holz, Metall, Schneiderhandwerk), Sprachförderung, individuelle Vermittlung in Aus- und Weiterbildung sowie Arbeit.
Janusz Korczak – Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V. (JKV) in Hannover Der JKV unterstützt und fördert seit 1992 die Teilhabe junger Menschen mit konkreten Hilfen wie zum Beispiel der Vermittlung und Übernahme von ehrenamtlichen Paten- und Vormundschaften, Hausaufgabenhilfen, Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten, finanzieller Unterstützung für Rechtsberatung. Er setzt sich politisch und praktisch ein für die Durchsetzung der Kinder- und Menschenrechte und für eine echte Willkommenskultur.
Der 1986 gegründete Asyl e.V. Hildesheim hat seinen Fokus auf der rechtlichen Beratung Asylsuchender in Stadt und Landkreis Hildesheim. Somit fungiert er in erster Linie als Beratungszentrum, das auch bereits anerkannten Geflüchteten oder bereits länger in Deutschland lebenden Migrant*innen offen steht. Des Weiteren werden Sprachkurse angeboten.
Das Netzwerk für Flüchtlinge in Laatzen bietet neben Sprachförderung, Patenschaften, einer Fahrradwerkstatt und Freizeitangeboten durch Ehrenamtliche auch viele Veranstaltungen und Beratung für Menschen, die neu nach Laatzen gekommen sind.
Willkommen in Lehre e.V. Der Verein „Willkommen in Lehre“ hilft Geflüchteten aus Lehre bei Behördengängen sowie beim Spracherwerb. Auch wird medizinische Hilfe vermittelt. Das Unterstützungsangebot fächert sich in neun Arbeitsgruppen und fünf Projekten auf.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg bietet ein Netzwerk antirassistischer Initiativen unter der Website zufluchtwendland.de Begleitung bei Ämtergängen, Kontakt zur Initiative des Bürger*innen-Asyls, zu einem Alarmphone bei Abschiebungen sowie zu Migrations- und Integrationsberatung.
ReWIS e.V., kurz für „Refugees Welcome in Sports“, gestalten für Geflüchtete und alle Interessierten in Oldenburg Sportangebote, an denen jede und jeder kostenlos und unverbindlich teilnehmen kann. Es wird neben einem Volleyball-, Basketball- und Fußballangebot auch ein Fitness- und Aerobicprogramm angeboten, welches sich explizit an Frauen richtet.
pro:connect – Integration durch Bildung & Arbeit e.V. stellt den Kontakt zwischen geflüchteten Arbeitssuchenden und möglichen Arbeitgeber_innen in und um Oldenburg her. Es werdenOrientierungspraktika, Ausbildungsplätze sowie sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze angeboten. Im Internetauftritt haben Arbeitgeber_innen die Möglichkeit, freie Plätze anzubieten. Außerdem können Geflüchtete – neben dem Stellenangebot – eine Beratung einholen.
Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. bietet mit Beratung, Sprachkursen und Arbeitsmarktqualifizierung drei wichtige Aspekte der Integrationsarbeit an. Mehr als ein Dutzend (kreativer) Projekte für Menschen mit und ohne Flucht- und Migrationsgeschichte machen die weitere Arbeit des Vereins aus.
Refugium Wesermarsch e.V. setzt sich insbesondere in Brake und Nordenham für die Belange von Geflüchteten ein. Dortige Methoden: ein Gebrauchtmöbelhaus, die Beratung Geflüchteter, ein Integrationslotsen-Kurs, ein Frauenfrühstück und ein Männercafé sowie ein Kochkurs.
Die Flüchtlingshilfe Wolfsburg unterstützt Geflüchtete im Umgang mit Behörden, vermittelt aber auch Sachspenden und bietet regelmäßig gut besuchte Schwimmkurse für jede Altersgruppe an. Darüber hinaus unterstützen sie Lehrergruppen bei Deutschkursen und HelferInnen bei Aktivitäten in den Flüchtlingsheimen.