Chronik: Asse II

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1967-1978: Es werden etwa 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen eingelagert, das sind rund 47.000 Kubikmeter[i]. Das entspricht fast aller damals in Deutschland angefallenen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle.[ii]

Ab 1988 Täglich sickern um die 10.000 Liter Wasser in die Asse II. Die Werte schwanken und werden hier von der BGE veröffentlicht.[iii][iv]

Ab 1980er: Die Fässer werden liegend gelagert. Davor wurden sie einfach mit Baggern in den Schacht gekippt.[v]

1995-2004: Hohlräume werden zur Stabilisierung mit Haldensalz und Rückstandsalzen verfüllt.[vi]

2003: Gründung des Vereins aufpASSEn, der aus Bürgerinitiativen und interessierten Bürger*innen hervorgeht und die Arbeiten an der Asse II kritisch begleitet.[vii]

2008: Es wird bekannt, dass von 2005-2008 radioaktiv kontaminierte Salzlösungen ohne strahlenschutzrechtliche Umgangsgenehmigung im Schacht auf die 975-Meter-Ebene gepumpt worden waren. Die Bundesregierung beschließt deshalb, die Schachtanlage Asse II zu schließen.[viii]

2009: Es wird bekannt, dass statt 9 Kilogramm knapp 29 Kilogramm Plutonium eingelagert wurde.[ix]

2010: Ein Vergleich mehrerer Stilllegungsoptionen ergibt, dass die geforderte Langzeitsicherheit nur durch die Rückholung der radioaktiven Abfälle gewährleistet werden kann. [x]

2012: Der Niedersächsische Landtag beschließt die Rückholung des eingelagerten Atommülls.

2013: Der Bundestag beschließt die "Lex Asse", das "Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II". Dadurch wird die Rückholung des Atommülls im Atomgesetz verankert. [xi]

2017: Die neu gegründete Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist nun verantwortlich für den Schacht.[xii]

2020: Die BGE legt einen Plan für die Rückholung des Atommülls vor.[xiii] Etwa soll das Betriebsgelände erweitert werden sowie ein Rückholbergwerk, eine Abfallbehandlungsanlage und ein Zwischenlager errichtet werden.[xiv]

2021: Zwischenzeitlich laufen mehr als 15.000 Liter Wasser in den Schacht.[xv]

2023-2024: Probebohrungen für einen neuen Schacht, um den Atommüll zu bergen[xvi]

2023: Eine Klage gegen die BGE wird eingereicht mit dem Vorwurf, die Räumung und Stilllegung dauere zu lang.[xvii]

2024: Die Salzwassermengen an der Hauptauffangstelle sind stark zurückgegangen. Stattdessen wird mehr Salzwasser in tieferen Bereichen des Bergwerks, aber oberhalb der Einlagerungskammern mit den radioaktiven Abfällen, aufgefangen.[xviii]

Bis 2033: Vorbereitung der Rückholung des Atommülls.[xix]

2033: Die Rückholung soll starten und der Atommüll in ein Zwischenlager kommen. [xx]

2050-2060er: Die Schachtanlage soll endgültig geschlossen werden.[xxi] 

Allerdings existiert momentan noch kein Zwischenlager und ein Standort für ein Endlager steht noch nicht fest.[xxii]