Anlässlich der Jubiläumsfeier am 30. Juni 2023 würdigte die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg die Bedeutung der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen für die politische Bildungsarbeit im Land. Etwa 150 Wegbegleiter*innen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft waren gekommen, um mit der Stiftung auf ihre Entwicklung und in die Zukunft zu schauen. Zur Jubiläumswebsite
Zum Festauftakt begrüßten Dr. Gabriele Heinen-Kljajić und Franziska Wolters, Vorständinnen der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, die Wegbegleiter*innen, Kooperationspartner*innen und ehrenamtlichen Gremienvertreter*innen im Helmkehof.
Politische Bildung in der Vergangenheit
Im ersten Teil des Abends blickten die Gäst*innen gemeinsam mit Moderator Feridun Öztoprak auf die vergangenen 40 Jahre Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen. Heike Mönninghoff und Rolf Grösch, zwei der Stiftungsinitiator*innen, erinnerten an die Gründung der Stiftung. Heike Mönninghoff beschrieb die Ausgangssituation:
Die meisten von uns sind mit den Ideen der 68er sozialisiert gewesen. Es ging um Emanzipation. Es ging um Selbstorganisation. Es ging darum, Menschen zu ertüchtigen, andere Wege zu finden.
Dr. Anne Bonfert (Geschäftsführerin), Silke Inselmann (stellvertretende Geschäftsführerin) und Renee Steinhoff (ehemalige Geschäftsführerin) tauschten sich über die Schwerpunkte der Stiftungsarbeit in Vergangenheit und Gegenwart aus. Zu ihrem Fokus als neue Geschäftsführerin 1997/98 erklärte Renee Steinhoff:
Wir haben angefangen, Frauenpolitik zu machen, Geschlechterpolitik, Gleichstellung und wir haben die Reihe Politikmanagement vor Ort begonnen.
Politische Bildung in der Gegenwart
Geschäftsführerin Dr. Anne Bonfert beschrieb die aktuelle Schwerpunktsetzung der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen. Es gehe jetzt um die Frage, wie die Stiftung als Bildungseinrichtung eine intersektionale feministische Perspektive auf all ihr Tun übertragen könne. Das sei für eine sehr weiße und akademisch geprägte Institution eine große Aufgabe. Sie fasste zusammen:
Intersektionale Perspektiven, Strategien für den Umgang mit der Klimakatastrophe und die enge Zusammenarbeit im Stiftungsverbund, das ist, was uns in den nächsten Jahren weiter begleiten wird.
Politische Bildung in Zukunft
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg und Jan Philipp Albrecht, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sprachen über politische Bildung für die Zukunft, Chancen und Möglichkeiten.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg würdigte den Bildungsansatz der Stiftung:
Wir lösen die Probleme der Zukunft nicht allein mit Naturwissenschaften, sondern wir lösen sie mit Interdisziplinarität, mit der Verbindung von Gesellschaftswissenschaften, von Kultur, von um die Ecke denken. Genau da liegt bei der Stiftung Leben & Umwelt eine sehr große Stärke.
Sie skizzierte außerdem ein Alleinstellungsmerkmal der Stiftung. Dadurch, dass die Stiftung in ihrer Struktur Bewegung und Partei vereine, sei ihr eine Form von Reibung, die sie produziere eingeschrieben, indem sie sich auch für gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure öffne.
Jan Philipp Albrecht hielt fest, dass die Geschichte der niedersächsischen Landesstiftung das emanzipative Selbstverständnis des Stiftungsverbundes aufzeige:
Wir möchten Leute befähigen, sich einzumischen. Ganz im Sinne Heinrich Bölls, der kein Politiker war, sondern sich als Bürger eingebracht hat.
Herzlichen Dank!
Das Team der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen bedankt sich sehr herzlich bei allen Gäst*innen, Unterstützer*innen, Freund*innen und Weggefährt*innen, die die letzten 40 Jahre politische Bildungsarbeit so engagiert und erfolgreich mitgestaltet haben. Ein besonderer Dank gilt außerdem dem Team von ehrenwerk.tv für die mediale Begleitung, Diedloff Partyservice & Catering für den Service, Anjou Vartmann für die Fotos und der Black Bears Boogie Band sowie DJane Annito für die Musik.