Wie steht es um unsere Gewässer in Niedersachsen?

Nur drei Prozent der Flüsse und Bäche in Niedersachsen befinden sich in einem guten ökologischen Zustand. Um das zu ändern, braucht es die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Umweltverbänden.

Infografik: Zustand des Gewässerabschnitte in Niedersachsen, 2021

Eins der Probleme, unter dem niedersächsische Gewässer leiden, ist eine hohe Nährstoffbelastung. Durch Dünger gelangen Stickstoff und Phosphor auf landwirtschaftliche Flächen und von dort gelangen sie über Entwässerungsgräben, Drainagen und Erosion ins Grundwasser. Das bedroht Tiere, Pflanzen und unser Trinkwasser. Immerhin: In Niedersachsen ist die durchschnittliche Nitratkonzentration seit 2015 von 58 Milligramm auf 17 Milligramm pro Liter Sickerwasser gesunken.

Wie lässt sich dieser positive Trend fortsetzen? Eine effektive Möglichkeit sind Gewässerrandstreifen. Sie schaffen an den Ufern von Flüssen und Bächen wieder Platz für natürliche Vegetation. Das Anpflanzen heimischer Gehölze trägt zur Vitalisierung bei: Intakte Ufersäume mit einem Bewuchs aus Röhrichten, Sträuchern und Gehölzen fördern die Vernetzung von Lebensräumen. Außerdem wirken natürliche Gewässerrandstreifen als Pufferzone: Sie verlangsamen den Oberflächenabfluss, filtern Nährstoffe und Sedimente aus dem Wasser und verhindern so, dass Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Dies trägt erheblich zur Verbesserung der Wasserqualität bei. 

Viele Flussufer werden aktuell als Äcker oder Felder genutzt, weshalb die Landwirtschaft beim Thema Gewässerschutz eine Schlüsselrolle spielt. Der BUND Niedersachsen bringt daher Akteur*innen aus Landwirtschaft und Naturschutz beim Projekt „Kurs auf Blau-Grün – Gewässerränder gemeinsam gestalten“ zusammen. Dieser Dialog soll Konflikte bei der Landnutzung konstruktiv lösen. Damit baut das Projekt auf dem Niedersächsischen Weg auf, bei dem Politik, Umweltverbände und Landwirtschaft seit 2020 nach gemeinsamen Lösungen für Umweltprobleme suchen.