Rundgang im Atommüllzwischenlager Asse II

Video

Sami Köppe und Silke Inselmann aus der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen haben das Atommüllzwischenlager Asse II besucht. Hier nehmen sie dich bei diesem Rundgang mit.

Lesedauer: 3 Minuten
Es ist der Förderturm der Schachtanlage Asse II zu sehen.

 

Rundgang im Atommüllzwischenlager Asse II - Stiftung Leben & Umwelt

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In dem ehemaligen Salzbergwerk lagert schwach- und mittelradioaktiver Atommüll. Da das Bergwerk arbeitet, dringt salzhaltiges Wasser ins Grubengebäude ein. Ein Großteil des Wassers wird aufgefangen. Inzwischen dringt das Wasser jedoch auch an tiefer gelegene Stellen in die Nähe der Einlagerungskammern vor.

Es ist klar: Der Atommüll muss raus. Die Rückholung soll 2033 beginnen, doch bisher wurde noch kein Endlager gefunden. Die Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen begleitet den Endlager-Suchprozess aus niedersächsischer Perspektive.

Wir bündeln Informationen, öffnen Diskussion und wollen Interesse wecken für eine Thema, das mehr Verantwortungsbereitschaft braucht - in Politik, Zivilgesellschaft und den Medien!

 

Mehr zur Atommüll-Endlagersuche

Zu unserer Leih- und Online-Ausstellung "Strahlende Zukunft? Endlagerung in Deutschland"

Zu unserer Themenseite Endlagersuche 

Zur Bundesgesellschaft für Endlagerung

Zur Bürgerinitiative AufpASSEn e.V.

 

Transkript/Voice Over: 

Wir haben Anfang August das Atommüllzwischenlager Asse 2 besucht und nehmen dich in diesem Video mit. Die Schachtanlage Asse 2 ist ein ehemaliges Salzbergwerk Nähe Wolfenbüttel in Niedersachsen, in dem 47.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Atommüll zwischen 1967 und 1978 eingelagert wurde. 

Zu Beginn unseres Besuches haben wir bei der Infostelle Asse eine inhaltliche Einführung zur Lagerung des Atommülls bekommen. Danach ging es auch schon über den Förderschacht mit 36 km/h unter Tage bis auf die 490m-Ebene, dem sogenannten Füllort. Von dort aus ging es dann durch Schleusen zu Fuß bis zum Parkplatz, bei dem unsere technischen Geräte auf Radioaktivität gemessen wurden und es dann mit dem Auto weiterging. 

Zuerst schauten wir uns die Hauptauffangstelle auf der 658m-Sohle an, denn das Bergwerk arbeitet und es dringt salzhaltiges Wasser durch Risse ins Grubengebäude ein. Ein Großteil des Wassers wird in den Stahlbecken aufgefangen und abgepumpt. Inzwischen dringt das Wasser jedoch auch an tiefer gelegene Stellen in die Nähe der Einlagerungskammern vor und bringt viele Herausforderungen mit sich. Hier haben wir uns eine Stelle mit einer Sorelbetonverfüllung angeschaut, die den Bereich stabilisieren und den Wasserzutritt aufhalten soll. 

Zum Schluss haben wir noch die sogenannte Beschickungskammer besichtigt, bei der der mittelradioaktive Müll auf 511m Tiefe abgelassen wurde. Die Castoren konnten wir allerdings nicht live sehen, das wäre zu gefährlich. Danach ging es auch schon wieder zurück über den Förderschacht nach oben. Insgesamt waren wir zwei Stunden unter Tage. Was auf den Videos nicht rüberkommt ist, dass es unter Tage ziemlich heiß war. 

Im Anschluss an unsere Führung haben wir uns noch diese Probebohrungsstelle 500m von der Schachtanlage entfernt angeschaut, denn der Atommüll muss rausgeholt und soll über den hier neu entstehenden Schacht geborgen werden. Die Rückholung soll 2033 beginnen, doch bisher wurde noch kein Endlager gefunden und der Müll müsste erneut in ein Zwischenlager. So oder so muss der Atommüll aber raus. Dafür setzt sich auch die Bürgerinitiative AufpASSEn e.V. ein, denn sollte ein Wasserzutritt nicht mehr aufgehalten werden können, müsste das Bergwerk und somit auch die Rückholung des Atommülls aufgegeben werden. 

Falls du dir selbst auch einen Einblick verschaffen willst, kannst du dich jederzeit für einen Besuch bei der BGE anmelden. Ansonsten schau dir doch auch gerne noch unser Interview mit Lisa an, dass wir vor Ort mit ihr geführt haben. Viel Spaß dabei!